Elf Stadträte verabschiedeten sich 2024
Bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderats Mitte Juli wurden nicht nur die 26 Stadträte für die kommende Legislaturperiode verpflichtet, sondern auch die elf Stadträte geehrt, die nun nicht mehr Teil des Gemeinderats sind. Insgesamt verabschiedeten sich 145 Jahre geballtes Wissen über Kommunalpolitik in Tettnang aus dem höchsten politischen Gremium der Stadt.
Für ihr enormes ehrenamtliches Engagement und ihren wertvollen Beitrag zu einem guten Zusammenleben in Tettnang bedankte sich Bürgermeisterin Regine Rist bei allen Stadtpolitikern, die das Gremium und damit die Stadt in den vergangenen Jahren maßgeblich mitgeprägt hatten. Für jeden Einzelnen fand sie persönliche Dankesworte und fasste deren politische Meilensteine zusammen.
Einen Überblick über die Gemeinderatstätigkeit jedes einzelnen der ausgeschiedenen Stadträte erhalten Sie nun folgend:
Kajo Aicher (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen)
Kajo Aicher saß von 2014 bis 2024 und damit zehn Jahre lang für die Grünen im Gemeinderat. Der sehr engagierte Stadtrat arbeitete während der vergangenen zehn Jahre in 18 Ausschüssen und themenspezifischen Teams mit und wurde wegen seiner konstruktiven Art sehr geschätzt. Einen Schwerpunkt legte er auf eine strategische Vorgehensweise in der Planung der städtischen Weiterentwicklung. Bürgermeisterin Rist überreichte ihm „für die vielen Stunden an Arbeit und Energie“, die er für die Stadt Tettnang investierte, die Ehrennadel des Gemeindetags für zehnjährige ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit.
Yannick Brugger (FDP)
Yannick Brugger arbeitete während der vergangenen fünf Jahre im Tettnanger Gemeinderat für die FDP mit. Besonders die Kinder und Jugendlichen lagen ihm am Herzen. Entsprechend engagierte er sich auch im Ausschuss für Jugend, Schulen und Kindertagesstätten (AJSK). Bürgermeisterin Rist bedankte sich bei Brugger für dessen stets konstruktive Arbeit und hob dessen gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hervor.
Dr. Albert Dick (Bündnis 90/Die Grünen)
Dr. Albert Dick war fünf Jahre lang für die Grünen im Gemeinderat der Stadt Tettnang (2019-2024). Der Stadtrat, der stets das konstruktive Miteinander mit der Verwaltung im Blick hatte, setzte sich in drei Ausschüssen und im Energieteam insbesondere für Klimaschutz und Co2-Einsparung ein. Bürgermeisterin Regine Rist dankte dem scheidenden Stadtrat für seine stets guten Ideen etwa im Bereich von Klimaschutz und Energie und unterstrich dessen stetiges Bestreben, Tettnang voranzubringen. Dr. Albert Dick wird in der laufenden Legislaturperiode im Ortschaftsrat Kau mitarbeiten.
Manfred Ehrle (CDU)
Manfred Ehrle blickt auf 26 Jahre Mitarbeit im Tettnanger Gemeinderat zurück, viele Jahre lang war er zudem Ortsvorsteher von Langnau. Ab 1998 saß er bis zuletzt für die CDU-Fraktion im Gemeinderat. Ehrle verfügt über eine riesige Bandbreite an Wissen über Kommunalpolitik, die Stadt Tettnang und die Ortschaft Langnau und brachte dieses Wissen in 13 Arbeitskreise und themenspezifische Teams ein. Bürgermeisterin Rist nannte ihn „einen sehr guten Kollegen“, den Austausch mit ihm habe sie als sehr hilfreich und bereichernd empfunden. Manfred Ehrle wurde für sein ehrenamtliches Engagement mit der Ehrennadel des Gemeindetags für 25-jähriges ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit geehrt. Die Goldene Verdienstmedaille der Stadt Tettnang hatte der Kommunalpolitiker bereits 2019 bei seinem Ausscheiden aus dem Ortschaftsrat Langnau erhalten.
Hermann König (SPD-Fraktionsvorsitzender)
Hermann König leistete zehn Jahre lang, von 2014 bis 2024, einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Stadt Tettnang im Gemeinderat. Der Sozialdemokrat galt als sehr engagierter Kommunalpolitiker, der viel Zeit in die Arbeit im Verwaltungsausschuss, den Arbeitskreisen ÖPNV, Freibad Obereisenbach und der Arbeitsgruppe Bauplatz-Vergaberichtlinien steckte. Bürgermeisterin Regine Rist ehrte König mit der Ehrennadel des Gemeindetags für zehnjähriges ehrenamtliches kommunalpolitische Tätigkeit und betonte das stets kollegiale Miteinander.
Konrad Renz (Freie Wähler)
Konrad Renz ist unter den ausgeschiedenen Stadträten der am längsten dienende. Der Jurist saß zunächst von 1989 bis 2014 und danach von 2019 bis 2024, also 30 Jahre lang, für die Freien Wähler im Tettnanger Gemeinderat. Insbesondere engagierte er sich mit großem Einsatz für seine Heimat, das Argental. Die Stadt Tettnang vertrat er zudem in der Gesellschafterversammlung des Regionalwerks Bodensee und in der Verbandsversammlung Zweckverband Haslach-Wasserversorgung sowie im gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Tettnang-Neukirch. Regine Rist lobte die lange Zeit seines immensen Engagements für Tettnang, Langnau und das Argental und überreichte Renz die Goldene Verdienstmedaille der Stadt Tettnang sowie die Ehrennadel des Gemeindetags für 30-jährige ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit.
Mark Rode (Bündnis 90/Die Grünen)
Mark Rode rückte 2020 für die Grünen als Ersatz für Dr. Stefan Heiland in den Gemeinderat nach, der den Wohnsitz wechselte. In seinen vier Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit wirkte er im Planungsausschuss Fahrradabstellanlagen Schulcampus Manzenberg, im Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Tettnang-Neukirch, in den Arbeitskreisen Radverkehr, Freibad Obereisenbach und Spectrum Kultur sowie im Integrationsbeirat mit. Insbesondere die Jugend mit ihren Bedürfnissen lag ihm am Herzen, was für ihn die Mitarbeit im AJSK (Auschuss für Jugend, Schulen und Kindertagesstätten) nahelegte. Bürgermeisterin Regine Rist bedankte sich für sein ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik.
Hubertus von Dewitz (CDU-Fraktionsvorsitzender)
Hubertus von Dewitz saß von 2019 bis 2024 und damit fünf Jahre lang im Tettnanger Gemeinderat. Bereits seit 2014 engagiert sich von Dewitz auch im Ortschaftsrat Tannau, dessen Ortsvorsteher er auch in der laufenden Legislaturperiode bleiben wird. Von Dewitz, der für seine konstruktive Arbeitsweise geschätzt wird, arbeitete in den vergangenen fünf Jahren in zwei Ausschüssen, drei Arbeitskreisen bzw. -gruppen sowie im Energieteam der Stadt mit. Für die Stadt Tettnang hatte er zudem einen Sitz in der Verbandsversammlung des Zweckverband Haslach-Wasserversorgung inne. Bürgermeisterin Rist betonte die gute Zusammenarbeit mit von Dewitz – auch in seiner Funktion als Ortsvorsteher – und hob dessen Pragmatismus und Lösungsorientiertheit positiv hervor.
Karl Welte (Freie Wähler)
Karl Welte arbeitet von 2009 bis 2024 und damit 15 Jahre lang im Gemeinderat der Stadt Tettnang mit. Mit großem Engagement und Leidenschaft setzte er seinen großen Erfahrungsschatz und sein Wissen in sieben Ausschüssen (darunter der Technische Ausschuss), einem Arbeitskreis, im Energieteam und im Gestaltungsbeirat der Stadt ein. Als Vertreter der Stadt saß er zudem in der Gesellschafterversammlung Regionalwerk Bodensee. Bürgermeisterin Rist unterstrich Weltes Leidenschaft für die Kommunalpolitik und dankte ihm für sein großes Engagement mit der Silbernen Stadtmedaille. Als Anerkennung erhielt Welte zudem die Ehrennadel für zehnjährige ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit.
Joachim Wohnhas (CDU)
Der im Juli 2024 verstorbene ehemalige Ortsvorsteher von Kau wurde ebenfalls in der konstituierenden Gemeinderatssitzung im Juli offiziell aus dem Gemeinderat verabschiedet. Der für seine Hilfsbereitschaft und sein immenses Engagement beliebte Kommunalpolitiker übte das Stadtratsmandat von 2014 bis zu seinem Tod aus. Er wirkte in zahlreichen Ausschüssen und Arbeitskreisen mit. Neue und alte Gemeinderäte ehrten den Verstorbenen mit einer Schweigeminute. Posthum erhielt er für 25 Jahre im Ortschaftsrat Kau die Ehrennadel des Gemeindetags sowie die Goldene Stadtmedaille.
Sylvia Zwisler (CDU)
Sylvia Zwisler kann auf 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat der Stadt Tettnang zurückblicken. Von 1999 bis zuletzt bekleidete sie ein Mandat der CDU im höchsten Gremium der Stadt, in den vergangenen fünf Jahren als einzige Frau. Von 2004 an fungierte sie zudem als erste Stellvertreterin des Bürgermeisters und danach der Bürgermeisterin. Die für ihre Präsenz in der Stadt bekannte Kommunalpolitikerin arbeitet in fünf Ausschüssen, zwei Arbeitsgruppen bzw. -kreisen, in der Grunderwerbskommission und im Gestaltungsbeirat mit. Außerdem bekleidete sie Sitze in den Verbandsversammlungen ZWUS und AUS. Bürgermeisterin Rist betonte ihre wichtige Funktion als „Mahnerin der Finanzen“ und überreichte ihr die Ehrennadel des Gemeindetags für 25-jährige ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit sowie die Goldene Stadtmedaille.
Ein persönlicher Rückblick der elf – oft langjährigen – Stadträte
Gegenüber den StadTTnachrichten ließen einige der elf scheidenden Stadträte ihre politische Tätigkeit Revue passieren. Sylvia Zwisler (CDU) fasste ihre 25 Jahre im Gemeinderat beispielsweise folgendermaßen zusammen: "Die 25 Jahren werde ich mich an viele unvergessliche Begegnungen und an das große Vertrauen der Mitbürger gern erinnern. Das Gemeinwohl zu fördern, war mir als Gemeinderätin immer sehr wichtig."
Hubertus von Dewitz (CDU) betonte den Erfahrungsschatz, den er gewonnen habe: „In den fünf Jahren als Gemeinderat habe ich viel über die Stadt Tettnang erfahren und im Rahmen der CDU auch einiges bewegen können. Es war eine lehrreiche Zeit mit der Kollegin und den Kollegen. Dem neuen Gemeinderat wünsche ich eine erfolgreiche Zeit und ein »gutes Händchen«“. Als „sehr lehrreich, wie kommunale Politik funktioniert“ resümierte Mark Rode (Bündnis 90/Die Grünen) seine vier Jahre im Gemeinderat der Stadt Tettnang.
Dr. Albert Dick (Bündnis 90/Die Grünen) stellte die Freude an der Mitarbeit im Gemeinderat in den Vordergrund : „Intensive und begeisternde fünf Jahre im Arbeitskreis Energie, im Technischen Ausschuss und im Gemeinderat, die für mich nun leider zu Ende gehen. Ähnlich sein Parteikollege Kajo Aicher: „Insgesamt hat mir die Arbeit im Gemeinderat, obwohl mit der viel Arbeit verbunden, sehr viel Spaß gemacht“, betonte er und fügte hinzu: „Mit einigen Kollegen aus den anderen Fraktionen konnte sehr gut ohne ideologische Scheuklappen zusammengearbeitet werden.“
Karl Welte (Freie Wähler) unterstrich die Ehre, die für ihn sein Beitrag für das Wohl der Stadt Tettnang bedeutete: „In den letzten 15 Jahren war ich sehr stolz und engagiert, Aufgaben im Gemeinderat Tettnang zu übernehmen und diese mit zu entscheiden.“ Kritik äußerte der langjährige ehemalige Stadtrat Konrad Renz (Freie Wähler): „Die männliche Mehrheit dieses Gemeinderats war nicht in der Lage, Tettnang in verantwortlicher Weise weiterzubringen.“ Als Beispiel führte der das Tettnanger Baumodell an.