Neujahrsempfang 2024


Das Interesse am Neujahrsempfang am 12. Januar war groß: Rund 300 Bürgerinnen und Bürger, politische Vertreterinnen und Vertreter sowie zahlreiche geladene Gäste folgten der Einladung von Bürgermeisterin Regine Rist in den Rittersaal des Neuen Schlosses Tettnang.

Schlussendlich reichten nicht einmal die Stühle im Rittersaal des Schlosses. Interessierte Tettnangerinnen und Tettnanger standen nicht nur an den Seiten des Saales, um unter anderem der Rede der neuen Bürgermeisterin zu lauschen. Auch die beiden Flügeltüren mussten offenbleiben, damit all jene, die keinen Platz im Saal gefunden hatten, noch einen Blick auf die Bühne erhaschten.

Beim Neujahrsempfang standen die interessierten Bürgerinnen und Bürger bis auf den Gang.

Zahlreiche Prominenz aus Politik und Gesellschaft

Unter den geladenen Gästen fanden sich u. a. Bundestagsabgeordneter Volker Mayer-Lay, Landtagsabgeordneter August Schuler, Landrat Luca Wilhelm Prayon, die Bürgermeister der Gemeinden Meckenbeuren, Kressbronn und Baindt, Georg Schellinger, Daniel Enzensberger und Simone Rürup sowie die erste stv. Bürgermeisterin von Langenargen, Susanne Porstner. Neben zahlreichen Gemeinde- und Ortschaftsräten waren auch die kirchliche Prominenz sowie  Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Behörden, Institutionen, Unternehmen und Vereine anwesend.

Diese Werte prägen das Zusammenleben in Tettnang

Regine Rist betonte in ihrer Rede die starke Gemeinschaft innerhalb der Stadt, das große Engagement auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. „Ich erlebe ein Miteinander, ich erlebe ein unglaubliches Engagement in ganz vielerlei Hinsicht“, sagte die Bürgermeisterin, die ihr Amt im Juni 2023 angetreten hatte. Die Gemeinschaft und das Miteinander seien es auch, die die Stadt Tettnang in diesen herausfordernden Zeiten trage. Denn Herausforderungen gebe es genug.

Herausforderungen gibt es genug

Rist nannte in diesem Zusammenhang etwa den Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen sowie Bildung und Betreuung, aber auch die Unterbringung Geflüchteter. Letztere sei „eine der größten Herausforderungen, die wir als Kommunen aktuell haben“, brachte es die Tettnanger Bürgermeisterin auf den Punkt. Dass Gemeinden dabei an ihre Grenzen kommen, werde von der Stadt wie auch von Landkreis und Gemeindetag klar an den Bund kommuniziert. „Wir wissen, dass wir Menschen auf der Flucht beistehen und helfen müssen und auch wollen. Welcher Kraftakt das aber ist, wann unsere Möglichkeiten erschöpft sind, das darf und muss benannt werden“, äußerte sich Regine Rist deutlich.

Forderungen an Bund und Land

Das Harfenensemble "Viva la harpa" sorgte für erstklassige musikalische Umrahmung des Abends.

In der Schulentwicklung werde die Stadt im kommenden Jahr der Ganztagesbetreuungsanspruch für Grundschulkinder ab 2026 beschäftigen. Dieser erfordere nicht nur bauliche Maßnahmen, es werde auch mehr Personal benötigt, von dem niemand wisse, woher es in Zeiten des Personalmangels kommen soll. Grundsätzlich sei die Ganztagesbetreuung an Schulen zu begrüßen, stellte Rist fest, kritisierte aber den Gesetzgeber, der in diesem Fall die gesamte Finanzierung den Kommunen übertrage ohne eine klare Vorgabe von Standards und ohne klare und ausreichend ausgestattete Fördertöpfe. In Richtung Bund und Land forderte die Bürgermeisterin deshalb eine „verlässliche Politik“, eine Politik, die den Kommunen „Luft zum Atmen“ gibt, damit „wir unsere Aufgaben, unsere Entwicklung , die Förderung der Bürgerinnen und Bürger nicht hintanstellen müssen“, appellierte Rist an die Regierung.

Bei all den Herausforderungen betonte die Bürgermeisterin aber die Stärke der Stadt Tettnang, die sie optimistisch stimme. „In unserer Stadt geht es uns gut. Auch wenn wir Aufgaben haben, auch wenn wir unglaubliche Investitionen vor uns haben, wissen wir doch: Jede Investition bringt uns voran und wir leisten damit einen enormen Beitrag zur Sicherstellung unseres Lebensstandards und zur Zukunftsfähigkeit unserer Stadt“.

Landrat Luca Wilhelm Prayon begrüßte die Anwesenden

Auch Landrat Luca Wilhelm Prayon vertrat in seinem Grußwort die Auffassung, man dürfe sich angesichts schlechter Nachrichten aus aller Welt nicht unterkriegen lassen, dennoch müsse man die Herausforderungen gegenüber Bund und Land thematisieren. Prayon warb vor allem auch in Hinblick auf die 2024 anstehende Kommunalwahl bei der Bevölkerung im wahlfähigen Alter darum, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und ihr passives Wahlrecht in Betracht zu ziehen.

Klare Worte von VdK-Präsidentin Verena Bentele

Lautstarken und wiederkehrenden Applaus erntete die Gastrednerin des Abends, Verena Bentele, Präsidentin des VdK, für ihren offenen Vortrag, der auch eine gehörige Portion Humor nicht vermissen ließ. Ihr Sprecherhonorar in Höhe von 1.500 Euro spendete Bentele je zur Hälfte an ihren Heimatsportverein SG Argental und an den Stadtseniorenrat für die Anschaffung des neuen Citybusses.

VdK-Präsidentin Verena Bentele spendete ihr Gastrednerhonorar je zur Hälfte für das neue City-Mobil und an ihren Heimatsportverein SG Argental.

Erstklassige musikalische Umrahmung

Musikalisch umrahmt wurden die drei Reden erstklassig vom vierköpfigen Harfenensemble „Viva la harpa“. Vera Witt, Sarah Mauch, Johannes Kiefer und Simone Häusler von der Städtischen Musikschule begeisterten die Anwesenden mit ihrer Virtuosität und der Auswahl der Arrangements. Im Anschluss an den offiziellen Teil ließen Gäste und Redner den Abend in den Nebenräumen des Rittersaales bei Getränken, belegten Brötchen und vielen angeregten Gesprächen ausklingen.

Den genauen Wortlaut der Rede von Bürgermeisterin Regine Rist finden Sie hier.