
Der Bauernkrieg von 1525 mag lange zurückliegen, doch seine Auswirkungen sind bis heute spürbar. Die mutigen Forderungen der Bauern nach Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit legten einen Grundstein für spätere gesellschaftliche Entwicklungen. Das Jubiläumsjahr bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen und ihre Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft zu reflektieren.
Veranstaltungsreihe zum 500-jährigen Jubiläum des Bauernkriegs
Zum 500. Jahrestag des Bauernkriegs finden das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen statt, die an die historischen Ereignisse erinnern und deren Bedeutung für die Gegenwart beleuchten. Ein Arbeitskreis unter der Leitung der Ortschaft Langnau hat ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das Interessierte zu den Originalschauplätzen führt und die damaligen Geschehnisse nachzeichnet.
Die offizielle Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 21. Februar 2025, um 19:00 Uhr in der Argentalhalle Laimnau statt. Hier finden Sie den Flyer mit allen Informationen zu den Veranstaltungen.
500 Jahre Bauernkrieg – Formierung des Rappertsweiler Haufens am Freitag, 21.02.1525
Weitere Veranstaltungen
Filmvorstellung »Hoffnung auf Freiheit« Bauernaufstand 1525 - Dokumentarfilm von Tone Bechter
Wanderung nach Rappertsweiler »Auf den Spuren des Rappertsweiler Haufen«, Sonntag, 01.06.2025, 9:00 Uhr
Die Bauernoper, Samstag, 14.06.2025 um 20:00 Uhr, Hof Gierer/Gessler in Rappertsweiler
Bus-Exkursion Baltringen – Memmingen – Altusried, Samstag, 21.06.2025, 12:30 Uhr
Bus-Exkursion Landesausstellung Bad Schussenried, Samstag, 13.09.2025
Der Rappertsweiler Haufen – die historische Bedeutung der Ereignisse in Rappertsweiler
Im Jahr 1525 erhoben sich die Bauern in vielen Teilen Deutschlands gegen die bestehende Herrschaftsordnung. Ihr Ziel war es, sich gegen feudale Ausbeutung und ungerechte Abgaben zu wehren. Besonders in Oberschwaben hatte der Aufstand eine große Tragweite, denn hier formierte sich eine der wichtigsten Gruppierungen des Aufstands: der sogenannte „Rappertsweiler Haufen“. Dieser spielte eine entscheidende Rolle und leistete mit seinen eigenen, ortsbezogenen „Zwölf Artikeln“ einen bedeutenden Beitrag zur frühen Entwicklung von Grundrechten.
Am 21. Februar 1525 versammelten sich Tausende Bauern auf dem Blasenberg bei Rappertsweiler. Angeführt von Junker Dietrich Hurlewagen aus Gitzenweiler bei Lindau, begann der „Rappertsweiler Haufen“, sich aktiv gegen die Obrigkeit zu wehren. Im Verlauf der Aufstände wurde das Pauliner-Kloster Langnau zweimal – am 24. Februar und 14. Mai 1525 – geplündert, um die Versorgung der Bauern sicherzustellen. Die Mönche suchten Schutz beim Grafen von Montfort in Tettnang.

Die Aufstände wurden jedoch mit großer Härte niedergeschlagen, und viele der Bauern zahlten einen hohen Preis für ihren Widerstand. Trotz dieser Niederlage hatten die Forderungen der Bauern einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Bewegungen für Freiheit und Gerechtigkeit in Deutschland und Europa.
Rappertsweiler bleibt ein zentraler Ort in der Erinnerung an diese bewegende Zeit. Durch die geplanten Veranstaltungen wird das Erbe des Bauernkriegs lebendig gehalten und einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte in diesem Zusammenhang: „Die mit dem Bauernkrieg verbundenen Ziele und Werte, wie Freiheitsrechte oder Mitbestimmung und der Wunsch nach demokratischen Entscheidungsprozessen, haben nichts von ihrer Aktualität verloren.“
Kontakt: Ortsverwaltung Langnau, Ortsvorsteherin Anja Bohner, Rathausplatz 13, 88069 Tettnang, Tel.: 07543 6309, E-Mail: anja.bohner@tettnang.de